Es war wirklich wirklich heiß. Hochsommerliche Temperaturen herrschten Anfang September noch. 13 Schülerinnen und Schüler, drei Lehrerinnen und Lehrer sowie Lemgos Feuerwehr-Chef Lars-Uwe Brede machten sich am Sonntag, 10. September für drei Tage auf ins Extertal, um im und um das CVJM-Heim Bösingfeld gemeinsam zu üben, sich besser kennenzulernen und einfach eine aufregende Zeit zu verbringen. „Ein voller Erfolg“, zeigte sich Brede begeistert. „Mehr geht nicht!“
Nach der erfolgreichen Pilotphase der Feuerwehr-Schul-AG (FWS-AG), sie endete nach zwei Jahren im Sommer 2023, hatten sich die Verantwortlichen Lars-Uwe Brede, Cornelia Pasmanns (Heinrich-Drake-Hauptschule), Matthias Schalk (Karla-Raveh-Gesamtschule) und Stephan Krause (Realschule Lemgo) intensiv zusammengesetzt und die vergangenen zwei Jahre kritisch analysiert. Was ist gut gelaufen, was nicht so sehr? Was nehmen wir daraus mit und wie können wir die FWS-AG neu aufstellen, damit sie noch besser wird?
Heraus kam ein komplett überarbeiteter Lehrplan, der auch mit Ideen des Instituts der Feuerwehr (IdF) Münster unterstützt wird. Dieser ist auf zwei Schuljahre angelegt und sieht vor, dass immer nach einem Jahr eine neue Gruppe zur bestehenden dazustoßen soll. So sollen ab dem Schuljahr 2024/25 immer über 20 Jugendliche in der FWS-AG sein, hälftig neue und hälftig Schülerinnen und Schüler, die bereits ein Jahr Ausbildung hinter sich haben.
Als ein ganz wesentlicher Baustein erschien den Verantwortlichen, dass die Schülergruppe bereits ganz am Anfang eines neuen Durchgangs für drei Tage miteinander unterwegs sein sollte, damit man sich besser kennenlernen und ein Teamgeist entstehen kann. Vollgepackt mit Ausrüstung, Feuerwehrbekleidung, Helm und Stiefeln und ganz viel Vorfreude ging es auf die Fahrt, mit dabei ein Übungs-Löschfahrzeug der Lemgoer Wehr.
In den 48 Stunden intensivem „Trainingslager“ wurden zahlreiche kooperative Spiele und Übungen abgehalten, die nur gemeinsam, nur im Team zu lösen waren. Es wurden Knoten und Stiche geübt, die für aktive Feuerwehrleute lebensnotwendig sein können. Spielerisch wurde das Innenleben des Löschfahrzeugs untersucht und für die vielen praktischen Übungen genutzt. Statt langer Erklärungen einfach „learning by doing“. Einfach mal ausprobieren.
Nach einer kurzen Einführung wurde eine Übungseinheit zum Funken durchgeführt, in sechs Kleingruppen. Auch als diese um 22.45 Uhr am späten Montagabend für beendet geklärt wurde, wollten die vier Mädchen und neun Jungen noch nicht aufhören: „Nachtruhe oder Nachtübung?“ war die Frage. Und die Antwort eindeutig: NACHTÜBUNG. Also wurde auch das noch gestartet und bis nach Mitternacht glitt grelles Blaulicht über das abgelegene Grundstück des CVJM-Heims.
Zwei Tage große Hitze ließen die FWS-AG nie zurückweichen. Alle zogen tatkräftig mit, waren stets pünktlich und bei jeder Übung, bei jedem Spiel „heiß wie Frittenfett“. Es lässt sich gut an und die „Ausbilder“ der Feuerwehr-Schul-AG sind mächtig beeindruckt von der neuen „Truppe“. So darf das gerne weiter gehen…
Stephan Krause